In der emotionalen Landkarte der VG AK-FF ist Ziegenhain mit einem zerbrochenen Schlagbaum und dem historischen Originalcharakter Zwicks Anna abgebildet.
Der Schlagbaum steht für die jahrhundertelange Landesgrenze, die Mitten durch das heutige Ziegenhain verlief. Teilweise sogar mitten durch einzelne Häuser. Das Wohnzimmer befand sich in einem anderen Land als die Küche. Sie trennte die ehemaligen Orte Ziegenhain und Ziegenhahn.
Ziegenhain gehörte zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen, Ziegenhahn zu Orfgen und damit zur Grafschaft Sayn-Hachenburg.
Diese Landesgrenze bestand zwar nur bis 1806. Aber die Orte blieben bis 1994 getrennt. Erst 1994 erfolgte die Vereinigung zum heutigen Ziegenhain, das auch kirchlich nun gesamt zum Kirchspiel Mehren gehört. Davor gehörte Ziegenhahn kirchlich zu Flammersfeld. Auch die schulische Zugehörigkeit war entsprechend getrennt.
Die unterhalb von Ziegenhain abgebildete Zwicks Anna war ein Ziegenhainer Original und war bekannt in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, weil sie mit ihrem Ziegenbock über die umliegenden Dörfer zog. Typisch war ihr forscher Schritt. Noch Jahrzehnte später war die Redewendung: "Du hast einen Schritt, wie Zwicks Anna" sehr gebräuchlich.
Sie bot den Bock zum Decken der weiblichen Ziegen an. Wenn sie damit nichts verdienen konnte, da die Dienste nicht gebraucht wurden, bettelte sie dann einfach ihren Lebensunterhalt zusammen. Sie wohnte mit ihrem Bruder und vielen Tieren in einer Hütte auf der heutigen Maiwiese mitten im Ort. Obwohl sie sehr arm war, konnte sie nur schlecht Tiere verkaufen, da sie sehr an ihnen hing. Sie war eine Art frühe Tierschützerin.